Kraków (AAP) - An diesem fünfundzwanzigsten Tage des Dezember fällt es schwer, den Geist von den Rufen des Krieges abzuwenden, die noch immer die Länder Polens verdunkeln. Während die Glocken zum Frieden der Herzen mahnen, streiten die Fürsten in Kundgebungen, die Heere, bereits versammelt, setzen ihr Werk der Spaltung fort, und die Richter füllen die Kerker.

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Denn der Krieg, der heute geführt wird, ist nicht allein ein Krieg der Körper, sondern auch ein Krieg der Erzählungen. Die Allianz der Ägide erklärt in einer machtvollen Proklamation, sie habe zu den Waffen gegriffen, um Polen vor einer verhüllten Unterwerfung zu bewahren, und wirft dem Herzogtum Masowien vor, aus Ehrgeiz oder List fremden Mächten den Weg bereitet zu haben. Sie stellt sich dar als der Arm der politischen Vernunft, gezwungen zu handeln, wo Schweigen Schuld gewesen wäre.

Auf diese Worte antworten andere Stimmen, nicht minder entschlossen. Fürsten und Hauptleute, allen voran jene aus Böhmen und Masowien, weisen diese Vorwürfe als nützliche Erdichtungen zurück, geschaffen, um einen Willen zur Herrschaft zu verhüllen. Sie nennen sich Verteidiger einer gerechteren Ordnung, angegriffen im Namen eines Friedens, den sie niemals gebrochen hätten.

So erklärt sich jede Seite zum Hüter des Gemeinwohls, und jede bezichtigt die andere, die natürliche Ordnung der Dinge verraten zu haben. Doch was den Geist des Gelehrten in dieser Zeit der Besinnung besonders bewegt, ist weniger der Widerstreit der Interessen als die Verwirrung der Grundsätze.

Denn man hat im Eifer der Auseinandersetzungen den Namen des Aristoteles angerufen, wie man ein Banner erhebt, und von der Vernunft gesprochen, als sei sie eine Waffe unter vielen. Aristoteles jedoch, der Lehrer der Klugheit, lehrt uns, dass die Stadt nur durch das rechte Maß Bestand hat und dass die Politik verdirbt, wenn ihr Ziel nicht mehr das gute Leben ist, sondern allein der Sieg. Dort, wo sich jeder das Recht anmaßt, die Tugend zu bestimmen und den Nächsten ohne gemeinsame Beratung zu verurteilen, hört die Vernunft auf zu erleuchten und wird zur Dienerin der Leidenschaften.

An diesem Tage, an dem man die Geburt des verheißenen Friedens begeht, ist es erlaubt zu fragen. Welchen Frieden suchen jene, die die Kundgebungen mehren, ohne auf die Antworten zu hören? Welche Gerechtigkeit berufen jene, die keinen Richter anerkennen außer ihrer eigenen Gewissheit? Die Weisheit der Alten wie auch die Lehre des Aristoteles stimmen doch in einem Punkt überein: Keine dauerhafte Ordnung erwächst aus bloßer Gewalt, und keine Stadt gedeiht, wenn das Wort zerbrochen ist.

Es steht weder dem Geschichtsschreiber zu, über die Ursachen zu richten, noch dem Philosophen, die Schuldigen zu benennen. Doch allen, die Feder oder Schwert führen, obliegt es, sich zu erinnern, dass der Krieg, wenn er sich mit dem Gewand der Tugend schmückt, umso gefährlicher wird. Denn dann zerstört er nicht allein die Körper, sondern verdirbt die Seelen.

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Hieronymus Rhenanus Für die KAP-Agentur der Länder in Mitte

Um das Recht auf Gegendarstellung einzufordern - die internationale KAP